Montag, 19. September 2011

Man möchte brechen.

Da hat man mal 13 Jahre Schule hinter sich gebracht, das Abi in der Tasche und den Kopf voller neuer Ideen...
Und die Welt macht einem einen Strich durch die Rechnung.

Was muss ein Mensch, der gerne studieren möchte, tun, um auch studieren zu dürfen??
Wieso ist es so, dass die, die ein schlechteres Abi als ich haben, einen Platz ergattern konnten und ich mich mit bescheuerten Praktika und schlechtbezahlten Nebenjobs durchschlagen musste, um mein Wartejahr auszufüllen?
Und WIESO krieg ich auch jetzt schon wieder keinen Platz?
Jeder schreibt bei Facebook, wie sehr er sich auf's Studium freut. Und Sätze wie "Mein erster Tag an der Uni!!!" geben mir den Rest.
Ich will auch. :(
Und ich darf nicht. Weil das ganze System hier in NRW beschissen ist.
Jetzt muss ich krampfhaft versuchen, einen Ausbildungsplatz zu finden (der natürlich auch erst für's nächste Jahr ist -.-), obwohl ich gar keine Ausbildung machen will. (Zumindest nicht jetzt. Nach dem Studium, ja. Da hab ich auch bessere Chancen. Und nen klareren Weg vor Augen.)
Und ich weiß auch gar nich, zu was ich mich ausbilden lassen soll!
Jedenfalls sieht es jetzt danach aus, als müsste ich ein weiteres Jahr mit langweiligen Praktika und schlechten Jobs überbrücken. Man muss ja was tun, damit einem nicht die Decke auf den Kopf fällt.
Damit man nicht als "Loser" dasteht. Der eh nix auf die Kette kriegt.
Aber ich würde wirklich unheimlich gerne lernen gehen. Studieren. Und zwar das, was ich möchte.
Und nicht das, wo ich locker reinkommen könnte, weil kein NC von Nöten ist.
Schließlich soll man sich doch eine Zukunft aufbauen, oder?
Und wie soll ich das jetzt machen?
Wie wird mein Lebenslauf mal aussehen?
Werde ich den Arbeitgebern erklären müssen, dass ich verzweifelt auf Antwort von Unis gewartet habe, nur um über einer Absage in Tränen auszubrechen und verzweifelt nach IRGENDWAS anderem zu suchen?
Ich weiß nicht.
Aber wenn das meine Zukunft sein soll, dann darf sich später keiner wundern, dass ich irgendwann keinen Bock mehr haben werde, mich zu bewerben.
Tja, wieder ein Hartz 4-Empfänger mehr, was, Deutschland?
Klasse.

Und um das mal festzuhalten: Ich war nie ne schlechte Schülerin. Ich war auch nie Klassenbeste! Ich war der Durchschnitt. Mit Lieblingsfächern wie Philosophie und Deutsch und Kunst. (Wobei Deutsch mir im LK in der 12 und 13 echt mies gemacht wurde... Von einer sehr kranken und gestörten Lehrerin. Und doch mag ich das Fach an sich. Texte zu analysieren. Genau so, wie Gedichte! Und selbst zu schreiben! Und ich verschlucke immer noch 7 Bücher in 2 Wochen!! *Angeben-Modus: OFF*)
Mit einer Schwäche in Mathe (die mehr von meiner Angst vor der Lehrerin, als von meiner Talentfreiheit kam...) und einem ständigen "Yes, I can! Can I?!" in Englisch.
Aber weil ich eben leider nur der Durchschnitt war und bin, interessiert es niemanden, was aus mir wird.
Ich hab noch nicht mal ein reiches Elternhaus vorzuweisen, obwohl ich auf dem Gymnasium war.
Obwohl ich das Abitur geschafft hab. Ich hab jetzt also die Hochschulreife erlangt. Steht zumindest auf meinem Zeugnis.
Und mit dieser Hochschulreife hab ich mich monatelang von Kindergartenkindern ärgern lassen und musste in einer kleinen Bäckerei arbeiten, um jetzt meinen Führerschein bezahlen zu können...
(Der aufgrund der Bezahlung im Job übrigens immer noch nicht fertig ist. Wie denn, wenn ich mein Gehalt nicht pünktlich und nur in Raten und bar auf die Hand bekomme?)

Ich bin dieses ganzen Stresses langsam müde. Dabei hab ich davon geträumt, mein Studium anzufangen, nebenbei zu jobben, mir mit meinem Freund eine eigene kleine Wohnung zu mieten (vielleicht n Haustier dazu!) und peu a peu meine Schritte in eine selbstbestimme Erwachsenenwelt zu wagen.
Tja.

Die Moral von der Geschichte: Vergiss deine Träume. Herzlich Willkommen in der Realität, Durchschnitt.

mfg
Pattiii

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